Bernecker Newspilot
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Markus Horntrich
Redakteur
Der globale Wettlauf um künstliche Intelligenz tritt in eine neue Phase ein – und China beschleunigt. Eine wachsende Zahl chinesischer KI- und Chipunternehmen drängt an die Börse, um sich das nötige Kapital für Forschung, Skalierung und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Zwei spektakuläre Börsendebüts haben zuletzt die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich gezogen. Die Aktien von Moore Threads explodierten am ersten Handelstag in Shanghai um 425 %, kurz darauf folgte MetaX Integrated Circuits Shanghai mit einem Plus von 693 %. Diese Kursgewinne sind mehr als nur IPO-Euphorie: Sie spiegeln die enorme Erwartung wider, dass China im strategisch entscheidenden Chipsektor technologisch aufholen – oder sogar vorbeiziehen – kann.
Pekings Ziel der technologischen Selbstständigkeit lässt sich ohne private und institutionelle Investoren kaum erreichen. Gleichzeitig suchen Anleger nach Alternativen zu den hoch bewerteten US-Tech-Giganten. Ein „DeepSeek-Moment für Chips“, sprich ein leistungsfähige und zugleich günstige chinesischer Chips – wäre hochgradig disruptiv für Nvidia samt Lieferkette.
Das sind die wichtigsten Kandidaten:
Biren Technology
Das 2019 gegründete Unternehmen gilt als einer der ambitioniertesten chinesischen Nvidia-Herausforderer im Bereich GPUs und Cloud-Computing. Biren plant einen Börsengang in Hongkong mit einem Volumen von rund 600 Mio. US-Dollar. Politisch brisant: Das Unternehmen steht seit 2023 auf der US-Entity-List, was den Zugang zu amerikanischer Technologie stark einschränkt.
Kunlunxin
Die KI-Chipsparte des Internetkonzerns Baidu entwickelt Serverchips für Rechenzentren. Kunlunxin wird mit mindestens 3 Mrd. US-Dollar bewertet und könnte ebenfalls in Hongkong an die Börse gehen – ein klassisches Beispiel für vertikale Integration zur Absicherung eigener KI-Rechenkapazitäten.
Iluvatar CoreX
Das 2015 gegründete Unternehmen, unterstützt von Finanzinvestoren wie Centurium Capital, strebt einen IPO in Hongkong an. Erwartetes Emissionsvolumen: 300 bis 400 Mio. US-Dollar. Iluvatar positioniert sich klar als Anbieter von KI-Beschleunigern für Rechenzentren.
Enflame Technology
Gegründet von ehemaligen AMD-Ingenieuren, fokussiert sich Enflame auf Hochleistungsserver und flüssigkeitsgekühlte Systeme. Der geplante Börsengang am technologieoffenen STAR-Board in Shanghai könnte bis zu 2 Mrd. Yuan einbringen. Zu den Investoren zählen Tencent Holdings und staatliche Halbleiterfonds.
GigaDevice Semiconductor
Bereits in Shanghai notiert, plant GigaDevice eine Zweitnotierung in Hongkong mit einem Volumen von bis zu 1 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen ist stark im Bereich Speicherchips und Mikrocontroller vertreten – weniger glamourös als KI-GPUs, aber strukturell unverzichtbar.
Montage Technology
Ebenfalls mit Fokus auf Rechenzentren. Die Aktie wird derzeit mit einem KGV von rund 44 gehandelt und liegt damit unter vielen chinesischen Tech-Vergleichswerten. Auch hier ist eine Hongkong-Zweitnotierung geplant.
ChangXin Memory Technologies
Chinas führender Speicherchip-Hersteller hat jüngst die Massenproduktion eines fortschrittlichen mobilen Speicherchips gestartet – ein Markt, der bislang von Samsung Electronics dominiert wird. Ein Inlands-IPO könnte das Unternehmen mit bis zu 300 Mrd. Yuan bewerten.
Yangtze Memory Technologies
Der Spezialist für 3D-NAND-Flash prüft einen Börsengang auf dem chinesischen Festland zu einer Bewertung von über 40 Mrd. US-Dollar – ein klares Signal für Chinas Ambitionen im Speichersegment.
Fazit: Die Folgen für Marktführer wie Nvidia sind nicht zu unterschätzen. Zumindest hat Chinas KI-Industrie das Zeug, um als Auslöser für eine größere Korrektur bei US-Tech-Werten zu fungieren. Nehmen Sie etwas Risiko aus Nvidia & Co.
Oliver Kantimm
Redakteur
Die Ölpreise ziehen heute weiter an, haben aber vom Tageshoch schon wieder etwas verloren. Treiber war das verschärfte Vorgehen der USA gegen Venezuela und damit ein neues Angebotsrisiko. Brent zur Lieferung im Februar stieg um 72 Cent auf 61,19 $ je Barrel. WTI zur Lieferung im Januar legte um 54 Cent auf 57,20 $ zu. Damit setzte sich die Erholung von den Tiefs der Vorwoche fort, nachdem Brent am Dienstag/Mittwoch zwischenzeitlich bis auf 58,72 $ und WTI kurzzeitig unter 55 $ gefallen waren.
Auslöser des Rücksetzers waren zuvor Meldungen über vermeintliche Fortschritte bei Gesprächen über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, die eine geopolitische Risikoprämie aus dem Markt nahmen. Danach drehte die Stimmung wieder, als die USA begannen, venezolanische Öltanker ins Visier zu nehmen. Medienberichten zufolge versucht die US-Küstenwache nun auch, einen weiteren Tanker unter Kontrolle zu bringen. Laut Medienberichten wird ein sanktioniertes Schiff verfolgt, das zur sogenannten Schattenflotte gehören soll, mit der Venezuela Sanktionen umgeht. Gelingt der Zugriff, hätten die USA innerhalb von rund eineinhalb Wochen drei Tanker aufgebracht. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor eine „vollständige und komplette Blockade aller sanktionierter Öltanker auf dem Weg von und nach Venezuela“ angekündigt.
Trotz der Erholung bleibt das größere Bild negativ. Brent ist auf Jahressicht um fast 20 % gefallen, WTI seit Ende 2024 ebenfalls um rund 20 %. Das zeigt, dass der Markt das Venezuela-Thema aktuell als kurzfristiges Angebotsrisiko bewertet, aber nicht als generelle Trendwende bei Angebot und Nachfrage.
Der Preisanstieg ist vor allem eine geopolitische Risikoprämie. Solange Washington die Blockade-Drohung mit weiteren Tankeraktionen untermauert, bleiben Brent und WTI nach unten besser abgesichert. Für eine nachhaltige Rally fehlt aber ein fundamentaler Rückenwind, denn der übergeordnete Abwärtstrend der vergangenen Monate ist mit dieser Venezuela-Eskalation allein nicht gebrochen. Die Prognosen gehen weiterhin von einem nachhaltigen Angebotsüberschuss aus.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
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Markus Horntrich
Redakteur
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Volker Schulz
Chefredakteur
Gold liegt 2025 bereits mehr als 60 % im Plus und steuert auf das beste Jahr seit 1979 zu. Neben der Zinserwartung stützen massive Zentralbankkäufe sowie anhaltende ETF-Zuflüsse und jüngste Ereignisse um Venezuela den Trend. Unsere Goldminenwerte honorieren das heute wieder überprportional.
Ihr Volker Schulz
Volker Schulz
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Markus Horntrich
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Volker Schulz
Chefredakteur
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ENGIE punktet aktuell mit hoher Exponierung bei flexibler Stromerzeugung, einer starken Bilanz und erheblichem Investitionsspielraum. In einem Energiesystem mit wachsendem Anteil volatiler Erneuerbarer wird genau diese Flexibilität zunehmend wertvoll. Die vergleichsweise niedrige Bewertung (KGV 11 für 2026) bei gleichzeitig hoher Dividendenrendite (6,5 %) unterstreicht das attraktive Chance-Risiko-Profil. Heute gibt es das nächst technische Signal nach oben. Wir sind bei Engie schon länger im Passiven Einkommen Portfolio des Aktionärsbriefs engagiert und sehen weiteres Potenzial für die Aktie.
Ihr Volker Schulz
Bernecker Redaktion (www.bernecker.info)
PS: Die Favoriten der Redaktion für 2025 erreichten im Schnitt 42 % - 10 neue Favoriten gibt es in der Schlussausgabe 2025 des Aktionärsbriefes. Jetzt die Jahresend-Ausgabe sichern und 6 Monate mit 35 % Rabatt lesen (https://www.bernecker.info/offer/glgfbbbliu-6441)


