Bernecker Newspilot
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Helmut Gellermann
Redakteur
Der norwegische Recycler, bekannt für seine Dosen-Rücknahmegeräte, hat mit den Zahlen zum Q3 enttäuscht. Der rückläufige Umsatz (minus 6 % auf 306 Mio. €) war der erste Negativfaktor, denn Analysten hatten stabile Erlöse (erneut 326 Mio. €) angesetzt. Trotz leicht verbesserter Bruttomarge (von 43 auf 44 %) ist auch die EBITA-Marge zum Vorjahr deutlich abgesackt (von 13 auf 10 %). Dafür war in der Einzelbetrachtung das Geschäft mit Recycling (minus 8 %) ausschlaggebend, während Collection (16 %) und Food (10 %) profitabel geblieben sind.
Der Geschäftsbereich Collection (Sammeln, also das Geschäft mit den Rücknahmegeräten) erreichte beim Umsatz (minus 5 % auf 179 Mio. €) nicht den Analystenkonsens (201 Mio. €). Die Norweger skizzierten die Entwicklung in einzelnen Märkten, etwa Spanien. Das politische Verfahren, ähnelt dem Vorgehen in Deutschland: Eine Sammelquote für Getränkebehältnisse im herkömmlichen Müllsystem wurde 2022 festgelegt, 2023 ermittelt und verfehlt. Daher wird zurzeit in Spanien ein Rücknahmesystem aufgesetzt.
Die Beschreibung im Quartalsbericht erweckt den Eindruck, dass Land für Land alle Industrienationen Rücknahmesysteme einführen. Der entscheidende Punkt ist, dass die Entwicklung nicht so schnell vorangeht, wie die Aktionäre es sich zum Jahreswechsel auf 2022 noch vorgestellt hatten. Eine Rückkehr auf damaliges Tempo wird sich auch mit dem Zukauf in den USA (Clynk) nicht ergeben. Dessen Kaufpreis wird mit 50 Mio. € beziffert, wovon allerdings zunächst 37 Mio. € als Goodwill eingestuft worden sind.
Die größere relative Enttäuschung ergab sich beim Umsatz im Bereich Recycling (minus 32 % auf 40 Mio. €), weil hier der Rückgang noch größer ausfiel als ohnehin angenommen. Die künftigen Umsätze bzw. hereingenommenen Aufträge waren kein Stimmungsaufheller. Vorläufig ist mit einer Bodenbildung der TOMRA-Aktie zu rechnen.
Helmut Gellermann
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Markus Horntrich
Redakteur
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Oliver Kantimm
Redakteur
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Oliver Kantimm
Redakteur
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Oliver Kantimm
Redakteur
Der Ölpreis ist zuletzt deutlich gefallen, weil derzeit das Angebot stärker wächst als die Nachfrage. Die Internationale Energieagentur erwartet für die kommenden Quartale einen deutlichen Überschuss und rechnet bis Mitte 2026 mit mehreren Millionen Barrel pro Tag mehr Öl auf dem Markt. Das hat die Preise auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gedrückt. Händler gehen nun nicht mehr von einem schnellen Lagerabbau aus, sondern stellen sich auf wachsende Vorräte ein.
Hinzu kommt, dass die Rohöllager in den USA zuletzt um rund 3,5 Mio. Barrel gestiegen sind. Gleichzeitig laufen viele Raffinerien wegen Wartungsarbeiten mit reduzierter Auslastung. Das zeigt, dass die Inlandsnachfrage vorübergehend schwächer ist, während die US-Förderung weiter hoch bleibt.
Ein weiterer Grund ist der abnehmende geopolitische Risikoaufschlag. Das geplante Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin sowie diplomatische Fortschritte im Nahen Osten lassen die Marktteilnehmer wieder stärker auf Fundamentaldaten achten.
Auch die Förderpolitik der OPEC plus sorgt für Unsicherheit. Das Bündnis hat im Oktober begonnen, seine Förderkürzungen leicht zurückzunehmen, und will im November über weitere Schritte beraten. Zugleich steigt die Produktion außerhalb der OPEC weiter. Dadurch wächst die Sorge, dass die globalen Lagerbestände 2025 und 2026 wieder zunehmen.
Brent-Öl schloss am Donnerstag bei 61,06 $, WTI bei 57,46 $. Heute Morgen notiert Brent sogar nur bei 60,50 $, während WTI bei 56,45 $ liegt. Beide Preise liegen damit so niedrig wie seit Anfang Mai nicht mehr. Der Markt reagiert empfindlich auf die Aussicht, dass sich erneut ein Überangebot aufbaut.
Der feste Dollar verschärft den Preisrückgang. Für Käufer außerhalb der USA wird Öl dadurch teurer, was die Nachfrage zusätzlich dämpft. Zudem schwächt sich die Konjunktur in wichtigen Abnehmerländern ab, was den Verbrauch weiter bremst.
Die Kursbewegung wirkt sich unterschiedlich auf Unternehmen aus. Förderfirmen mit hohen Kosten leiden am stärksten, während Raffinerien von günstigeren Einkaufspreisen profitieren. Fluggesellschaften, Chemiekonzerne und Teile der Logistikbranche können sich über sinkende Energiekosten freuen.
Kurzfristig richten sich die Blicke nun auf die nächsten Lagerdaten der US-Energiebehörde EIA am Mittwoch und das OPEC-plus-Treffen am 2. November. Neue Förderausfälle oder starke Lagerabbauten könnten den Preis stabilisieren. Steigen die Lagerbestände weiter, droht Brent dagegen in den Bereich um 58 $ zu fallen.
Fazit: Der Preisrutsch seit gestern folgt klaren Mustern: Zu viel Angebot, wachsende Lagerbestände und vorübergehend weniger geopolitische Spannungen. Solange diese Faktoren bestehen, bleibt eine Erholung des Ölpreises schwierig.
Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"
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Annerose Winkler
Redakteurin
Wie die Bundesstatistiker soeben bekannt machten, stieg der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe hierzulande im August real um 0,1 % im Vergleich zum Vormonat und um 5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Der leicht wachsende Orderbestand zum Juli 2025 war auf den Maschinenbau (+1,1 %) und den Sonstigen Fahrzeugbau (+0,9 %) zurückzuführen. Dafür verhagelte die Automobilindustrie das Ergebnis gehörig mit -5,1 %. Die Reichweite der Order-Vorräte liegt bei 7,9 Monaten, nach 7,8 im Juli.
Annerose Winkler
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Helmut Gellermann
Redakteur
Der Silberpreis hat die Marke 54,00 $ je Feinunze heute (18:17 Uhr) überschritten. Nachdem das 1980 und 2011 gebildete Doppeltopp geknackt wurde, ist der Weg charttechnisch frei. Edelmetalle bewähren sich zurzeit als sicherer Hafen.
Eine Gegenrolle spielen die Kryptos. Ihre aktuelle Schwäche (z. B. Bitcoin: - 9,5 % in einer Woche, Ethereum - 10,8 %, XRP -15,6 %) wird fast reflexartig als „normale Reaktion“ einsortiert. Um wirklich als Fiatgeld-Ersatz zu funktionieren, sollten BTC, Ether, XRP etc. in unsicherer Lage mehr Stabilität bieten. Das Rennen läuft weiter, Rückschlaggefahr auch für Silber beachten.
Helmut Gellermann
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Hans A. Bernecker
Redakteur
Die Lacksparte wird in zwei Geschäften veräußert und spült rund 9,5 Mrd. € in die Kasse. Dafür gehen etwa 5 Mrd. € Umsatz verloren. Im größten Chemiewerk der Welt, Ludwigshafen, werden die Kapazitäten schrittweise zurückgeführt und die Produktion teilweise ganz gestrichen. Die Kassenreserve der BASF erhöht sich damit auf insgesamt 12 bis 14 Mrd. € ohne Berücksichtigung der Aktienrückkäufe. Der Marktwert der BASF von damit zunächst 38,6 Mrd. € steht dann für etwa netto 60 Mrd. € Umsatz. Die laufenden Investitionen in China mit ursprünglich 10 Mrd. € werden in der Laufzeit um drei Jahre verlängert. Damit steht die BASF zum Jahresende in einer komfortablen Relation für das KUV von 0,5.
Dies ist ein Ausschnitt aus der neuen Actien-Börse. In der aktuellen Ausgabe analysiert Hans A. Bernecker, Deutschlands erfahrenster Börsenexperte, die Marktlage und verrät Ihnen, wie Sie sich als Anleger am besten positionieren.
Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Actien-Börse Nr. 42! Den kompletten Brief erhalten Sie im Abo oder im Einzelbezug auf www.bernecker.info und über unsere Bernecker-App.
Weitere Themen der Actien-Börse Nr. 42 u. a.:
++ Das 80-Punkte-Programm der Bundesregierung reicht nicht aus
++ Ohne Chemie läuft nichts – wie groß ist das Erholungspotenzial?
++ NEBENWERTE: BEFESA als der indirekter Profiteur des EU-Stahl-Deals
++ STO – Beschleunigung durch Wohnungsbau-Turbo?
++ RIO TINTO & Co - geopolitische Wetten auf kritische Rohstoffe
++ Wall Street: Die großen Banken New Yorks glänzten mit eindrucksvollen Quartalszahlen
Ihre Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
Helmut Gellermann
Redakteur
Zum Start der US-Berichtssaison lieferten vier Großbanken beeindruckende Zahlenwerke ab, aber nur zwei von ihnen profitierten beim Aktienkurs. Am Abend lag WELLS FARGO (+ 7,1 %) vor CITIGROUP (+ 3,4 %), leicht abgestraft wurden GOLDMAN SACHS (- 2,0 %) und JPMORGAN CHASE (- 1,9 %). Bei der kalifornischen WELLS FARGO wuchs die Gewinnsumme um 9,3 % auf 5,6 Mrd. $. Die Anleger honorierten den Wegfall der regulatorischen Größenbeschränkung, die das Management mit einer geplanten Eigenkapitalrendite (ROTCE) von 17 bis 18 % ausnutzen will. Zudem soll WF die Nr. 1 für Verbraucher und Small Business werden. CITIGROUP meldete einen Gewinnanstieg um 16 % auf 3,8 Mrd. $ und verblüffte mit Spartenrekorden trotz höherer Kosten. GOLDMAN SACHS (Gewinnsumme 4,1 Mrd. $, + 37 %) und JPMORGAN CHASE (14,4 Mrd. $, + 12 %) zeigten sich gewohnt solide, aber ohne Überraschungsmoment.
Das ist ein Auszug aus der Bernecker Daily. Wenn Sie Lust auf mehr haben, klicken Sie hier. Jede Ausgabe gibt es im Einzelabruf oder ganz bequem im Abonnement – börsentäglich gegen 9:30 Uhr. Probieren Sie es aus! Bernecker – Börse kompakt & kompetent
Georg Sures
Redakteur
In einem gestern veröffentlichten Trading-Update erklärte der britische Ölkonzern, dass die Upstream-Produktion im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal höher ausfallen wird. Im Downstream-Geschäft werden die Ergebnisse durch saisonal höhere Volumina bei weitgehend stabilen Kraftstoffmargen und steigende Raffineriemargen positiv beeinflusst. Laut BP wird die durchschnittliche Raffineriemarge im dritten Quartal bei 15,8 $ pro Barrel liegen (Q2: 11,9 $). Das Ölhandelsergebnis wird dagegen voraussichtlich schwach ausfallen. Am 4. November präsentiert BP seine Q3-Zahlen. Nach dem Trading-Update gab die BP-Aktie gestern im London um rund 2 % nach.
Das war ein Auszug aus dem Bernecker Börsenkompass. Mehr davon finden Sie hier bei unserem Partner Finanzen100. Zugriff auf alle Inhalte bekommen Sie über ein kostenloses Probeabo. Das können Sie in den ersten zwei Monaten mit einer e-Mail an kundenservice@finanzen100.de wieder beenden, das gilt nur wenn Sie über unsere Website buchen. Wir sind überzeugt, dass Sie bleiben werden. Probieren Sie es kostenlos aus!


