Seit dem 8. November 1954 ist der Frankfurter Börsenbrief die sichtbare Beratung - seit nun fast exakt 70 Jahren.
Kein Börsianer kann darauf verzichten, weil darin Wissen und Erfahrung steckt. Der Frankfurter Börsenbrief eröffnete damals wie heute eine Wende in den Köpfen.
Die amerikanische Wende wurde in dieser Woche vollzogen. Ob daraus eine wirkliche Wende wird, muss sich noch zeigen. Das zweitgrößte Industrieland der Welt, China, bestätigt soeben, was allseits bezweifelt worden ist, nämlich eine wirkliche ökonomische Wende mit Langzeitcharakter. Die Grafik rechts ist der Beleg.
Die nächsten zwei Wenden sind unmittelbar absehbar. In Washington ist man sicher, dass die Amerikaner den Ukraine-Konflikt zügig und schnell beenden wollen. Das militärische Patt ist klar, doch wer zieht als Erster die politische Konsequenz? Die Folgen sind für Europa und insbesondere Deutschland ein Wendepunkt erster Klasse, nämlich für die Veränderung der Rahmenbedingungen der deutschen Energieversorgung. In diesem Punkt steht Deutschland unmittelbar vor einer Konjunkturwende, mit der so gut wie niemand rechnet und alle heftig jammern. Schließlich:
Dem Lindner-Papier folgte dessen Entlassung als Minister und damit das Aus für die Ampel. Das markiert den politischen Wendepunkt in Deutschland mit der Perspektive auf eine bürgerliche Regierung. Was folgt? Eine Kehrtwende in den Köpfen, sowohl politisch als auch faktisch, und in der Regel mit einer größeren Dynamik verbunden. Dass es zu diesen Wenden kommt, ist kein Zufall. Die meisten Termine waren vorgeplant, insbesondere die Wahlen, aber zunehmend auch die Sicht auf das, was nötig ist.
Alle Börsen des Westens notieren auf Top-Niveau. Sie haben diese Entwicklungen offensichtlich vorausgesehen und eingepreist. Wie dies weiterführt, wird sich noch zeigen. Aber der Beleg ist unstrittig. Nur China hat eine Baisse hinter sich und enthält in seiner Wende den größten Hebel. Unsere Einschätzung dazu war richtig.
Mit freundlichen Grüßen
Hans A. Bernecker