Das Attentat auf den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten veränderte die Koordinaten der Weltpolitik.
So gut wie jedes Land, das mit den USA irgendwie Beziehungen unterhält, fühlt sich betroffen. Tatsächlich gilt Donald Trump als unberechenbar und darin liegt das Risiko. Welches?
Obama und Biden waren/sind zwei Präsidenten, die das Gegenteil darstellten: Berechenbar, aber ohne Anlass darüber nachzudenken, weil sie aus sozialpolitischen Kreisen stammten und sich als Gutmenschen verstanden. Trump ist das Gegenteil.
2016 startete Trump den spektakulärsten Zollkrieg gegen China. Mit Zöllen bis 300 % Aufschlag für Billigprodukte, Schwerpunkt Textilien. Damit sollte der Chinaimport klar begrenzt werden. Doch die Salden von damals gelten auch heute noch und alle US-Verbraucher profitieren davon. 15 bis 30 % Zölle für Stahl, Aluminium und Autos gegenüber europäischen Produkten folgten dem gleichen Muster. Auch sie gelten noch heute.
Trump steht für „America first“. Diese Aussage stammt nicht von ihm, sondern aus den frühen Jahren der jungen USA, nachdem die berühmte „Independence Declaration“ formuliert worden war, die sich ausschließlich gegen die damals beherrschende Nation, das Vereinigte Königreich inklusive seines Monarchen Georg III. wandte. Es war eine Maßnahme der Selbsterhaltung und überall nachlesbar. So auch jetzt:
Als größtes Industrieland der Welt stehen die USA aktuell erneut vor den Problemen der Abgrenzung rund um die Hochtechnologie inklusive KI. Es wird umfangreiche Begrenzungen und Zölle geben, um den Datenklau zu stoppen bzw. zu kontrollieren. Darauf muss sich jeder einstellen, wenn er weiterhin mit den Amerikanern Geschäfte machen will. Sie sind nun mal die Ersten und bislang auch die Besten.
Mit freundlichen Grüßen
Hans A. Bernecker